
Von Henschel zu VW
Mein Vater wechselte im Sommer 1958, wie etliche andere Kollegen damals auch, von Henschel nach VW. Er gehörte somit mit zu den ersten Fabrikarbeitern des neuen Werkes.
Bei Henschel war er im Lokbau als Schmiedehelfer in der Kesselschmiede beschäftigt. Bei VW arbeitete er dann bis zu seinem Ausscheiden in 1977 19 Jahre in der Aggregataufbereitung im Schichtdienst.
Der Wechsel war damals für unsere fünfköpfige Familie wie ein Lottogewinn: Besserer Lohn und in Zeiten des Wirtschaftswunders ein damals zukunftssicherer Arbeitsplatz. Aber dennoch gab es auch schwierige Zeiten. Ich erinnere mich zum Beispiel noch an die schwere Rezession in 1966. Damals musste mein Vater mit tausenden anderer Beschäftigter Kurzarbeit machen. Da gab es erhebliche Sorge um den Arbeitsplatz. Aber es ist ja dann bekanntlich wieder weiter aufwärts gegangen.
Da mein Vater, obwohl bei VW beschäftigt, nie ein eigenes Auto besaß (das war damals noch bei vielen so üblich) ist er Tag für Tag in „Fahrgemeinschaft“ von zu Hause am Fasanenhof ins Werk nach Baunatal gefahren. Mein Vater ist in 1991 leider schon verstorben.
Das untere Bild zeigt meinen Vater als 2. von rechts. Hier werden gerade Kupplungen bearbeitet. Im Bild oben sieht man meinen Vater vorn in der Mitte sitzend mit dem Schild in der Hand. Das Bild zeigt ihn und die Kollegen seiner damaligen Arbeitskolonne in 1959.