Zu einem weiteren Informationsgespräch trafen sich die SPD-Landtagsabgeordneten Günter Rudolph, Oliver Ulloth und Wolfgang Decker am vergangenen Freitag mit dem nordhessischen GdP-Vorsitzenden Stefan Rüppel. Die Abgeordneten ließen sich dabei über die aktuelle Lage bei der Polizei informieren. Die anhaltenden Einsätze wegen der Proteste gegen den Ausbau der A49, die teilweise auch von härteren Auseinandersetzungen geprägt seien, seien eine zusätzliche Arbeitsbelastung, die den Beamten und Beamtinnen etliches abverlange. Auch der Kampf gegen Covid19 stelle die Polizei durch zahlreiche zusätzliche Einsätze vor enorme Herausforderungen. „Wir sind unseren Polizistinnen und Polizisten umso dankbarer, dass sie trotz allem nach wie vor so gute Arbeit leisten“, machen die Abgeordneten deutlich. „Das Versammlungs- und Demonstrationsrecht ist ein hohes demokratisches Gut, dass es zu schützen gilt. Wenn allerdings dabei von bestimmten Gruppierungen Gewalt gegen Ordnungskräfte ausgeübt, Sachbeschädigungen begangen oder gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr erfolgen, dann verurteilen wir das auf das Schärfste“. Ebenso wenig Verständnis zeigen die SPD-Politiker für diejenigen, die sich mutwillig über Corona-Beschränkungen hinwegsetzten und damit andere gefährdeten. Gespannt sei man im Übrigen, wie der Innenminister auf die Vorschläge des GdP-Vorsitzenden bezüglich der Verschiebung des Castor-Transportes und der weiteren Rodungsarbeiten reagiere. Kein Verständnis zeigten die SPD-Abgeordneten allerdings auch dafür, dass es der Polizei offensichtlich an Einsatzanzügen und Regenschutz mangele. „Das ist absolut kein Zustand. Hier muss die schwarz/grüne Landesregierung umgehend handeln, allen voran der zuständige Innenminister Beuth (CDU)“, fordern die Abgeordneten. Gleichzeitig unterstütze man die Forderung der Gewerkschaft nach einer Erhöhung der Zulage für den sogenannten Dienst zu ungünstigen Zeiten. „Da sollte sich die Landesregierung am Beispiel der bayerischen Polizei orientieren. Das wäre zugleich ein Stück mehr Wertschätzung für die Arbeit im Schichtdienst“. Zentrales Problem bliebe nach wie vor der personelle Mangel im Einzeldienst, der durch die Abordnung von Bediensteten in Sonderermittlungsgruppen ohne personellen Ersatz noch verschärft würde. „Auch hier besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf, dem die schwarz/Grüne Landesregierung endlich mit aller Intensität nachkommen muss, um die am Limit arbeitenden Beamtinnen und Beamten zu entlasten. Auch das gehört zur Wertschätzung des Polizeidienstes“, so die Abgeordneten abschließend.