Auf Antrag der Fraktion Die Linke fand heute im Hessischen Landtag erneut eine Debatte über die Zukunft des Kassel-Airport statt. Dabei forderte die Linke erneut eine Herabstufung zum Verkehrslandeplatz und stattdessen ein Förderprogramm zur wirtschaftlichen Entwicklung Nordhessens aufzulegen. Der nordhessische SPD Abgeordnete Wolfgang Decker sagte dazu in der Debatte: „Die SPD-Fraktion weist diesen abstrusen Antrag entschieden zurück. Eine Herabstufung würde keine Verbesserung des Betriebsergebnisses erbringen. Denn zentrale Einrichtungen wie der Tower, das Instrumentenlandesystem und die Kontrollzone müssten dennoch in Betrieb bleiben. Gleichzeitig könnten Flugzeuge ab einer bestimmten Größe dann nicht mehr starten und landen. Ein Teil des Passagier- und Frachtgeschäftes würde wegbrechen. Gleichzeitig würde das gesamte Areal für die weitere Gewerbeansiedlung uninteressant. Wir erinnern auch daran, dass dort inzwischen fast 1000 Arbeitsplätze entstanden sind und inzwischen eine Bruttowertschöpfung von 45 Mio. Euro erzielt wird. Eine Herabstufung des Flughafens wäre also ein echter Rohrkrepierer. Gespannt sind wir im Übrigen, was im neuen schwarz/grünen Koalitionspapier zu Calden stehen wird. Einen weiteren Evaluations-Eiertanz kann weder der Flughafen noch die Region gebrauchen. Wir erwarten jetzt eine in die Zukunft gerichtete Entwicklungsstrategie.“
„In Bezug auf das stattdessen geforderte Programm zur Entwicklung Nordhessens sagen wir deutlich: Wem es ernst ist mit Nordhessen, der spielt das eine nicht gegen das andere aus! Man muss beides tun. Nur so wird ein Schuh draus, wenn man es mit Nordhessen, den Menschen und ihren Arbeitsplätzen ernst meint“, so Decker.
Hinsichtlich fehlender Infrastruktur übte Decker gleichzeitig scharfe Kritik an der schwarzgrünen Landesregierung. „Es muss endlich für verlässlichen und bezahlbaren ÖPNV gesorgt werden und zwar in ganz Hessen. Dazu braucht es dringend ein angemessenes Investitionsprogramm der Landesregierung. Da hängt Hessen um Jahre zurück. Dies wird auch an den zahlreichen maroden Landesstraßen, überlasteten Autobahnen, fehlenden Umgehungsstraßen und mangelhaftem Lärmschutz deutlich“, so der SPD-Abgeordnete.
Gleichzeitig fehle es an einer zukunftsfähigen Digitalisierungsstrategie. Angefangen von digitaler Bildung, bis hin zu echten Hilfen für Wirtschaft und Gewerbe. Dazu gehöre auch eine Infrastruktur auf Glasfaserbasis für alle Regionen. Sonst verschlafe auch die wahrscheinlich neue schwarzgrüne Landesregierung die Entwicklung.